Die GRÜNE Regionalratsfraktion Köln bittet um Unterstützung für die Einwendungen des ADFC bzgl. des zukünftigen Radverkehrs an der A4 Anschlussstelle Frechen-Nord
Die A4 Anschlussstelle Frechen-Nord soll zu einer vollständigen Autobahnauf- und Abfahrt in beiden Richtungen ausgebaut werden. In diesem Zuge soll auch ein umfangreicher Umbau der L 183 (Bonnstraße) erfolgen. Diese ist insbesondere für den Radverkehr eine der Hauptverbindungsachsen zwischen dem südlichen Rhein-Erft-Kreis und südwestlichen bzw. westlichen Stadtteilen von Köln. Demzufolge wird diese Radverkehrsverbindung derzeit auch so stark frequentiert, dass bereits über den Ausbau der vorhandenen Radwegeverbindungen an dieser Stelle zu Radschnellwegen nachgedacht wurde. Bisher kann der Radverkehr entlang der Bonnstraße weitgehend unbehindert fließen da an diesem Streckenabschnitt derzeit keine Signalisierungen angebracht bzw. nötig sind.
Wie uns durch den ADFC Kreisverband Rhein-Erft e.V. jetzt mitgeteilt wurde, wird durch den Ausbau der Anschlussstelle Frechen-Nord der Radverkehr in Zukunft massiv beeinträchtigt, wenn nicht bereits im Vorfeld auf eine entsprechende Signalisierung bzw. Radverkehrsführung zugunsten des Radverkehrs in beiden Richtungen geachtet wird.
Der ADFC fordert daher für die geplanten Querungen der A4 Ab- und Auffahrten unter Anderem dass:
- eine separate Signalisierung für den Radverkehr erfolgt (getrennt von einer Fußgängersignalisierung).
- diese Signalisierung so geschaltet wird, dass nicht mehrere Wartephasen an einer Querungsstelle entstehen, insbesondere an der signalisierten Rechtsabbiegerspur auf die A4 Richtung Köln.
- diese Signalisierung so geschaltet wird, dass der Radverkehr jeweils den gleichen Verkehrsfluss aufweist wie der Autoverkehr auf der Bonnstraße.
- keine Verschwenkungen der Radverkehrsführung erfolgen sondern der Radverkehr geradeaus weiterfahren kann.
- der Radverkehr im Zweifel Vorrang vor dem Autoverkehr hat.
- die Lichtsignalanlagen nicht als Anforderungsampeln geschaltet werden was zu einer erheblichen Verzögerung für den Radverkehr führen würde.
Besonders kritisch zu bewerten ist aber insbesondere die im Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsverfahren aufgelistete Maßnahme E6. Diese sieht eine Entsiegelung des Radweges südlich der L 361 zwischen Kerpen-Horrem und Frechen-Königsdorf vor. Die vermutlich als Ausgleichsmaßnahme für die zusätzlichen Versiegelungen im Zuge des Umbaus zu wertende gelenkte Sukzession der ehemaligen Radwegefläche führt zu erheblichen Einschränkungen für den Radverkehr auf diesem Streckenabschnitt, da der gesamte Radverkehr dann über den mit 2,50 Metern viel zu schmalen nördlichen Radweg geführt werden soll ohne dass eine weitere Verbreiterung vorgesehen ist.
Ortsnahe Ausgleichsmaßnahmen für die zusätzlichen Versiegelungen sind sinnvoll, sollten aber nicht zu Ungunsten des umweltfreundlichen Verkehrsmittels „Rad“ erfolgen. Der südliche Radweg soll daher auch zukünftig erhalten bleiben auch wenn er im Verlauf die nördliche Abfahrt der A4 zwischen Horrem und Königsdorf kreuzen muss.
Wir bitten daher, dass sich die Mitglieder der Verkehrskommission in der Sitzung am 5. Mai nicht nur mit den Einwendungen des ADFC Kreisverband Rhein-Erft zu oben genanntem Verfahren befassen sondern vielmehr auch den Landesbetrieb Straßen NRW bitten, die hier genannten Forderungen in den weiteren Planungen zu berücksichtigen
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Beu, Fraktionsvorsitzender
Bettina Herlitzius, Horst Lambertz, Manfred Waddey, Wilhelm Windhuis und Gudrun Zentis Fraktionsmitglieder
f.d.R.: Antje Schäfer-Hendricks, Geschäftsführung