Oberberg – Radtour der Grünen führte in die Plangebiete Elsenroth und Brächen sowie an den Stau in Ohl-Grünscheid -Informationen über Probleme vor Ort.

Unter dem Motto „Tour Natur“ schwangen sich kürzlich ein Dutzend engagierte Landschaftsschützer auf ihre Fahrräder und besuchten die Plangebiete Elsenroth und Drabenderhöhe-Brächen. Mit dabei war Manfred Waddey aus der Grünen-Fraktion im Regionalrat, der Einblicke in die Entwicklung des Regionalplans gab. Dabei sei laut Mitteilung der Grünen deutlich geworden: „Der Protest gegen die immer weiter fortschreitende Inanspruchnahme von Naturflächen durch die Kommunen muss früh beginnen, wenn er Erfolg haben soll“. Die im bestehenden Regionalplan von 2001 bereits dargestellten Flächen könnten heute nur noch über die Bauleitplanung der Kommunen verändert werden.

Die Grünen unterstützen deshalb die Forderungen der Bürgerinitiative \“Rettet die Natur\“ aus Gerhardsiefen, die Erweiterungspläne für Elsenroth einer kompletten Überprüfung zu unterziehen. Vertreter der Bürgerinitiative empfingen die Radlertruppe und gaben Informationen über die Pläne, zum Beispiel die Abtragung der Anhöhe um bis zu 10 Meter oder das 24 Meter hohe Hochregallager, das die Firma Sarstedt bauen möchte. Die Grünen plädieren auch aufgrund der Fahrtwege des Unternehmens für eine interkommunale Zusammenarbeit mit Wiehl.

In Drabenderhöhe erläuterte das Aktionsbündnis gegen das Gewerbegebiet Brächen den Teilnehmern die Konfliktlage. „Auch hier stehen die Bürger vor vollendeten Tatsachen“, schreiben die Grünen. Die Stadt Wiehl habe im Vorgriff auf eine Genehmigung die vorgesehenen Grünlandflächen bereits erworben und will sie nun verwerten. Die sterbenden Wälder verlangten jedoch andere Antworten, heißt es, weshalb am 29. August ein Aktionstag stattfinden werde.

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Letzte Station war das Aggertal. Dort erläuterte Friedrich Meyer, Wasserexperte des BUND, der Landratskandidatin Tülay Durdu die Veränderungen der Flusslandschaft durch die Stauwerke der Aggerkette. Am Beispiel des aufgelassenen Staus in Ohl- Grünscheid zeige sich, wie die Agger sich ihr Bett selber gestaltet, wenn man ihr den Raum dafür gibt. Das Stauwehr sei nicht mehr standsicher, erst ein Verwaltungsgerichtsurteil habe den Betreiber dazu gebracht, das Wehr zu öffnen.