Bahnknoten Köln muss im Bundesverkehrswegeplan verstärkt berücksichtigt werden

Der Bahnknoten Köln ist das Nadelöhr im gesamten Schienennetz des Westens der Republik. Und bekanntlich ist ein Verkehrsnetz in Gänze nur so leistungsfähig wie an seiner engsten Stelle.

 Für den Bahnknoten Köln sind daher folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Vermehrte Nutzung des Deutzer Bahnhofs (zukünftig: Köln Hbf, Terminal Messe) für den Nord-Süd-ICE-Verkehr. Das Wenden und zweimalige Überqueren der Hohenzollernbrücke durch die ICEs schränkt die Kapazität der vorhandenen Schienen-Infrastruktur unnötig ein und führt zu Fahrtzeitverlängerungen. Hierzu ist der Deutzer Bahnhof auszubauen und durchgehend barrierefrei zu gestalten.

 

  • Die beiden Hbf-Terminals Dom und Messe sind optimal miteinander zu verbinden. Die aus und in Richtung Aachen und Bonn verkehrenden Fernverkehrszüge halten zukünftig jeweils kurz an beiden Terminals, um ein problemloses Umsteigen zu ermöglichen. 

 

  • Die Strecken Richtung Aachen und Bonn sind neben der Strecke Richtung Düsseldorf jeweils mehrgleisig auszubauen, um die Infrastruktur – auch für den Güterverkehr – zukunftsfest zu machen und Verspätungsursachen auszuschalten.

 

  • Außerdem sind u. a. höhenunabhängige Ausfädelungen in Kerpen-Horrem aus der Aachener Strecke, Richtung Grevenbroich, und in Hürth-Kalscheuren aus der linksrheinischen Hauptstrecke, Richtung Eifel, vorzusehen.

 

  • Neben der Südbrücke muss es einen zweiten Bypass für den Schienengüterverkehr geben. Dazu ist die neu geplante Rheinquerung Wesseling/Godorf – Niederkassel als Straßen-Schienen-Kombibrücke vorzusehen.

 

Alle diese Maßnahmen erhöhen die Zuverlässigkeit und die Qualität des Bahnnetzes über Nordrhein-Westfalen hinaus und sollten deshalb im Bundesverkehrswegeplan Berücksichtigung finden.

Beim zentralen Projekt des Schienenpersonenverkehrs in NRW, dem Rhein-Ruhr-Express (RRX), ist es wichtig, dass der RRX im  Entwurf des Bundesverkehrswegeplans Berücksichtigung fand und dass dies auch für den meist befahrenen Abschnitt Duisburg – Düsseldorf gilt. Im Gegensatz zu D-Benrath, wo umfangreiche Umbauten notwendig sind, trifft dies nicht für K-Mülheim zu. Ohne gewaltigen finanziellen Aufwand könnten zukünftig bei weitgehender Benutzung der heutigen Gleistrassen die RRX-Züge in K-Mülheim halten. Auf den ersten Blick erscheint es deshalb verständlich, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt den Mülheimer Halt nicht in seinen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen hat. Handelt es sich beim BVWP doch rechtlich um einen Plan für Maßnahmen des Fernverkehrs mit bundesweiter Bedeutung und nicht um Maßnahmenlisten für regional- und landesweit wichtige Projekte (auch wenn man dies an anderer Stelle in Dobrindts BVWP schon berechtigt anzweifeln kann). Und einen Zug, der in D Hbf, D-Benrath, Leverkusen Mitte, K-Mülheim, K-Messe/Deutz, K Hbf, K-Ehrenfeld bzw. K Süd hält, kann man schwerlich noch als Fernverkehrsverbindung begründen. Entscheidend wird bezüglich des Haltes in K-Mülheim stattdessen sein, ob Land, Stadt und NVR die vermutlich notwendigen 20 Mio. Euro für die Verlängerung der Bahnsteige ohne Bundesunterstützung aufbringen – und welche Verkehrsleistungen und welche Stationsvorgaben bei den einzelnen RRX-Linien für die Zeit ab den 2030iger Jahren ausgeschrieben und bestellt werden. Auch hier ist der kommunal verfasste NVR dann gefordert. Ich bin mir sicher, dass dies auch im Interesse der Fahrgäste zu stemmen sein wird. Zumal sich die Region bisher \’pro Köln-Mülheim\‘ immer einig war.\“